Wie eröffnet man ein Depot für ETF-Sparpläne?

Ich habe mich schon so oft mit Leuten, Freunden und Bekannten über ETFs und ETF-Sparpläne unterhalten. Die meisten waren immer begeistert, wenn sie erfahren haben, wie einfach und effektiv ETFs als Geldanlage sind.

Auf die Frage, wie sie das selbst machen können, sage ich ihnen dann immer, dass sie ein Depot brauchen bzw. eines eröffnen müssen und dann wird abgewunken. Noch ein Konto, noch eine Bank, och ne, lieber nicht.

Wenn man sich mal überlegt, wie schnell es geht ein Depot zu eröffnen und welchen Effekt, das Sparen auf einen ETF in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren haben kann, fällt es mir schwer zu verstehen, wie man diesen minimalen Aufwand scheuen kann.

Wenn du hier gelandet bist, dann bist du offensichtlicher schlauer und möchtest dir ein Depot eröffnen, weißt aber nicht genau, wie das geht? Keine Sorge, ich erkläre es dir Schritt für Schritt.

Wenn du alles, was du benötigst, zur Hand hast, dann dauert es auch nicht länger als maximal 15 Minuten.

Depotanbieter auswählen

Der erste Schritt, na klar, du musst dich für einen Depotanbieter entscheiden. Das wird in aller Regel entweder einer Direktbank oder ein Onlinebroker werden. Damit du jetzt nicht noch wild durch die Gegend surfen und vergleichen musst, verlinke ich dir hier meine Favoriten.

Comdirect
150 kostenlose ETF-Sparpläne ab 25 Euro Sparrate

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Scalable Capital
Über 2.000 ETFs gebührenfrei besparen

Smartbroker
Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs, Zertifikate, Optionsscheine und kostenlose Sparpläne

Consorsbank
Bester Online-Broker (Focus Money) und kostenlose Depotführung

Es gibt natürlich noch eine große Zahl weiterer Anbieter, aber im Grunde unterscheiden sich die Angebote nicht so sehr, dass ein aufwendiger Vergleich unbedingt notwendig wäre.

Persönliche Angaben

Egal bei welchem Broker oder bei welcher Direktbank du am Ende dein Depot eröffnest, du musst deine persönlichen Daten angeben, eigentlich logisch, oder?

Falls du bereits ein Girokonto oder vielleicht ein Tagesgeldkonto bei einer Direktbank hast, dann schau doch mal nach, ob du dort ein Depot eröffnen kannst. Das geht meistens mit ein paar wenigen Klicks, immerhin bist du ja bereits Kunde dort und daher muss deine Identität nicht neu überprüft werden.

Diese persönlichen Daten werden erfragt:

  • Name und Vorname (wie er auf dem Personalausweis steht)
  • Aktuelle Adresse (Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort)
  • Geburtsland, Geburtsort und Datum
  • Berufsgruppe bzw. Beruf
  • Staatsangehörigkeit

Möchtest du ein Depot zusammen mit deinem Partner eröffnen sind weitere Angaben notwendig. Ebenfalls ein wenig komplizierter ist das Eröffnen eines Kinderdepots, das auf den Namen des Kindes laufen soll, aber darum soll es hier nicht gehen.

Steuerinformationen

Wenn du in ETFs und Fonds investierst, übernehmen die Online-Broker mit Sitz in Deutschland die Berechnung und Abrechnung von Steuern für dich. UM das machen zu können, brauchen sie deine Steueridentifikationsnummer. Deine Lohnsteuernummer findest du auf deinem Einkommensteuerbescheid oder Lohnsteuerbescheinigung. Ohne die Angabe dieser 11-stelligen Nummer wirst du den Antrag nicht abschließen können, leg sie dir also vorher bereit.

Unter dem Punkt „Einbehalt von Kirchensteuer” kannst du entscheiden, ob der Online-Broker beim Bundeszentralamt für Steuern deine Kirchenzugehörigkeit abfragen soll.

Die Frage zu „Angabe nach §3 Abs. 1 Nr. 3 Geldwäschegesetz“ kannst du vermutlich einfach mit Ja beantworten, denn ich gehe davon aus, dass du dein eigenes Geld anlegen willst.

Die persönliche Risikobereitschaft einschätzen

Bei der Eröffnung eines Depots wird die Bank oder der Broker dich nach deiner Risikobereitschaft fragen. Hier macht es durchaus Sinn, wenn du dir einen kleinen Moment nimmst und mal wirklich drüber nachdenkst, wie Risikobereit du wirklich bist.

Die meisten Baken verwenden eine ähnliche Einstufung, die meist von konservativ bis hochspekulativ reicht.

Die Risikoklasse bestimmt später, welche Wertpapiere du in deinem Depot kaufen kannst bzw. was dir von der Bank oder dem Broker angeboten wird. So sollst du geschützt werden, indem dir Anlegen, die deine eigene Risikobereitschaft überschreiten, einfach nicht angeboten werden.

Ich bin damals, als ich mein Depot eröffnet habe, kurz in mich gegangen und habe danach die Risikoklasse ausgewählt, die einen Punkt über meiner persönlichen Bereitschaft war. So habe ich mir Spielraum gelassen, um doch noch riskantere Wertpapier kaufen zu können, falls mir irgendwann danach ist. Aber im Grunde, musst du dir über diese Sache nicht zu viele Gedanken machen, wenn du bei den breit gestreuten ETFs auf den MSCI World oder den FTSE All World Index bleibst.

Verrechnungskonto

Bei den meisten Brokern bekommst du zu deinem Depot ein Verrechnungskonto, von dem das Geld für z.B. den Sparplan abgezogen wird. Wenn du eine größere Summe in einen ETF einzahlen möchtest, dann muss das Geld auch erst auf das Verrechnungskonto überwiesen werden.

Was die meisten Broker zusätzlich dazu noch brauchen ist ein SEPA-fähiges Referenzkonto, also am besten dein Girokonto. Das ist deswegen wichtig, weil es bei vielen Brokern so ist, dass Geld vom Verrechnungskonto aus Sicherheitsgründen nur auf das hinterlegte Referenzkonto ausgezahlt werden kann.

Zum Schluss musst du größtenteils noch irgendwo bestätigen, dass du mit Ihrem Privatvermögen handeln möchtest. Das war es dann auch schon mit dem Beantragen des Depots.

Identitätsprüfung

Wenn du nicht bereits Kunde bei der Bank bist, bei der du das Depot eröffnen willst, dann erwartet dich als nächster Schritt eine Identitätsprüfung. Hintergrund ist die Geldwäsche-Gesetzgebung, die in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde. Die üblichen Wege der Identifikation sind Video-Identifikation oder Post-Ident.

Wenn du eine Webcam hast, dann kannst du direkt mit der Video-Identifikation starten. Es geht auch mit einer extra zu ladende Handy-App, mit einer Webcam ist es allerdings leichter.

Zum Identifizieren brauchst du dann ein gültiges Ausweisdokument, das vom Dienstleister überprüft und gefilmt wird. Außerdem wird ein Foto von dir gemacht und du musst einige Fragen beantworten.

Falls es mit dem Video nicht klappen will, dann bleibt dir nur der Weg in die nächste Postfiliale. Dort wird die Echtheit deiner Ausweisdokumente von einem Mitarbeiter der Postfiliale geprüft und an die Bank weitergeleitet.

Das Depot nutzen

Hat alles geklappt und die Bank die geprüften Dokumente erhalten, bekommst du Post. In zwei getrennten Briefen bekommst du die Kontonummer, den Benutzernamen und die PIN für den Login.

Wenn alles erledigt ist, kannst du den Betrag, den du investieren möchtest, auf das Verrechnungskonto überweisen und die Order ausführen, um den ETF zu kaufen. Wenn du einen ETF-Sparplan einrichten möchtest, kannst du das auch ab diesem Zeitpunkt machen.

Fazit

Ein Depot bei einem Onlinebroker oder einer Direktbank zu eröffnen geht schnell und du brauchst nicht viel mehr als deine persönlichen Daten. Du beantwortest ein paar Fragen und musst dich bei deinem zukünftigen Broker identifizieren.

Das dauert alles nicht viel länger als 15 Minuten und dann kannst du quasi direkt damit starten, deinen ersten Sparplan anzulegen oder die erste Summe zu investieren.

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