Welche Geldanlage lohnt sich für Kinder?

Du willst also Geld für dein Kind anlegen, du hast aber keine Ahnung was es alles für Möglichkeiten gibt? Dann bist du bei mir genau richtig, denn in diesem Artikel zeige ich dir, die unterschiedlichen Wege und Optionen, die du hast, um Geld für deinen Nachwuchs zu sparen oder anzulegen.

Um dir einen umfassenden Überblick zu verschaffen, habe ich entschieden auch Sparprodukte in diesen Artikel aufzunehmen, von denen ich aus heutiger Sicht eher abraten würde. Frei nach dem Motto, wenn du schon nicht genau weißt, was du willst, dann zumindest was du nicht willst.

Bevor wir aber zu den Anlagemöglichkeiten kommen, solltest du dir kurz Gedanken darüber machen, warum und wofür du eigentlich sparen willst.

Wozu willst du Geld für dein Kind sparen?

Willst du ein bisschen Geld für den Führerschein und das erste Auto sparen, oder willst du deinem Kind das Studium finanzieren? Vielleicht hast du ja auch geerbt und willst das Erbe aufteilen und eine größere Summe anlegen?

Zusätzlich zum Ziel ist auch die Dauer der Anlage wichtig. Wenn du einfach nur Geld für das neue Fahrrad bei Seite legst, dann unterscheidet sich das deutlich von einem Sparplan der die nächsten 18 oder 20 Jahre laufen soll.

Sparen für ein Geschenk (Kurzer Zeitraum)

Geht es um ein Geschenk wie das erwähnte neue Fahrrad zur Einschulung, dann hat es kaum Vorteile das Geld anzulegen wie man es für eine hohe Rendite tun würde. Kleinere Beträge, die in den nächsten Monaten oder Jahren aufgebraucht werden sollen, liegen am besten risikofrei auf einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto.

Sparen für die Zukunft (Langer Zeitraum)

Willst du über einen längeren Zeitraum sparen und so die Ausbildung deines Kindes unterstützen erhöht sich nicht nur der Anlagezeitraum, sondern auch die Renditechance. Willst du das Geld beispielsweise bei deiner Bank anlegen kannst du fast immer damit rechnen, dass mit der Länge des Anlagezeitraums auch die Zinsen höher werden.

So hast du die z.B. Möglichkeit zwischen einem dreimonatigen Festgeld oder einem 10-jährigen Sparbrief zu wählen. Je nach Bank gibt es sicher auch noch Produkte dazwischen. Zu Bedenken ist allerdings, dass Laufzeiten zwar bessere Zinsen bringen, das Geld aber auch erst nach Ablauf der Frist wieder zur Verfügung steht.

Ab einem Zeitraum von 10 Jahren aufwärts würde ich mich immer für eine Anlage am Aktienmarkt entscheiden. Das Stichwort sind hier breit diversifizierte ETFs die in eine große Anzahl von Aktien investieren und so eine sichere Anlage mit einer durchschnittlichen Rendite von 7 Prozent bedeuten.

Auch größere Schenkungen oder Erbschaften würde ich in einem Depot, genauer in einem ETF unterbringen.

Finanzprodukte, die ich für Kinder ungeeignet finde

Finanzprodukte für Kinder werden immer, was heißt immer aber sehr oft hochemotional beworben. Man will doch, dass es seinem Kind später Mal besser geht, oder nicht? Es ist aber nicht alles Gold was glänzt und so gibt es einige Produkte, die ich zum Sparen oder zur Absicherung meiner Kinder nicht nutzen würde.

Kinderpolicen und Ausbildungsversicherungen

Ausbildungsversicherungen, das hört sich doch gut an. Das Problem ist aber, dass die Ausbildungsversicherungen nicht die Ausbildung des Kindes versichert. Tatsächlich handelt es sich um eine Kombination aus Kapitallebensversicherung und Risikolebensversicherung.

Das Ziel dieser Versicherungen ist es finanzielle Folgen durch Tod der Eltern abzusichern und gleichzeitig mit einem Sparanteil Vermögen zu bilden. Der Name Ausbildungsversicherung kommt daher, dass sich das Ende der Versicherung am Beginn der Ausbildung oder des Studiums des Kindes orientiert.

Ich halte überhaupt nichts von solchen Kombi-Versicherungen mit Spareinlage und auch viele Finanzexperten und Verbraucherschützer raten von solchen Policen ab. Es gibt einfach bessere Varianten.

Bausparverträge

Früher waren Bausparverträge toll, heute sind sie es nicht mehr. Die Zinsen, die man bei neuen Bausparverträgen bekommt sind ähnlich niedrig wie die Zinsen bei Sparbüchern oder Tagesgeld und außerdem haben sie oft hohe Kosten, die zusätzlich die Rendite schmälern.

Wenn du jetzt denkst, dass dein Kind aber vielleicht später ein Haus bauen möchte und ein Bausparvertrag, da sicher sinnvoll wäre. Auch nicht, denn es ist mittlerweile Praxis geworden, dass alte Bausparverträge von den Bausparkassen gekündigt werden. Wer weiß also, ob der Vertrag überhaupt noch existiert, wenn dein Kind ein Haus bauen will.

Generationenpolicen

Renten- und Lebensversicherungen mit langer Laufzeit oder auch sogenannte Generationenpolicen sind ein gern angebotenes Finanzprodukt.
Warum diese Produkte so beliebt bei Versicherungsvermittlern sind, ist schnell erklärt. Die Vermittlungsprovision ergibt sich aus der Summe der Einzahlungen über die vereinbarte Laufzeit. Anders gesagt, je länger die Laufzeit, desto höher fällt die Provision des Vermittlers aus und das hat z.B. auch Auswirkungen darauf, wie viel Geld in den ersten Jahren der Laufzeit tatsächlich angelegt wird.

An diesem Punkt dürfte jedem klar werden, warum diese Produkte eher für den Vermittler gut sind als für dein Kind.

Goldkonten oder Goldsparpläne

Auch wenn Gold einen hohen Stellenwert genießt und sich gefühlt gerade wieder mehr und mehr Leute dafür interessieren in Gold zu investieren, finde ich es als Geldanlage für Kinder nicht gut geeignet.

Der Goldpreis schwankt sehr stark. So stark, dass der Preis je Feinunze Gold in den letzten 20 Jahren zwischen 300 Euro und 1.400 Euro pendelte. Gold in einem breit gestreuten Anlagemix mit einem Prozentsatz von maximal 10 % beizumischen, kann man machen. Als reine Geldanlage für mein Kind wäre mir Gold bei den Schwankungen aber zu unsicher.

Außerdem gibt es auf Gold keine Zinsen und keine Dividenden, es liegt einfach nur da. So kommt es auch, dass die meisten anderen langfristigen Geldanlagen Gold in Sachen Wertentwicklung schlagen.

Nachdem du jetzt gelesen hast, was als Geldanlage für Kinder nicht geeignet ist, fragst du sich sicher, was denn nun die bessere Alternative ist?

Tagesgeld und Sparkonto für Kinder

Tagesgeld und Sparkonten für Kinder sind zwar nicht exakt dasselbe, aber sie unterscheiden sich auch nicht so sehr, als dass man sie nicht zusammenfassen könnte.

Bei Kontoarten haben sehr niedrige Zinsen und eignen sich meiner Meinung nach am besten dafür kleinere Summen bis 1.000 Euro über einen kurzen Zeitraum zu sparen. Alternativ eignen sie sich auch dafür einen bestimmten Anteil des Ersparten für Notfälle oder kurzfristigen Bedarf zu nutzen.

Wenn das Fahrrad geklaut wurde und ein neues hermuss, dann ist es besser schnell auf dieses Geld zurückzugreifen als es erst aus einem ETF ziehen zu müssen. Oder man kommt gar nicht ran, weil es als Festgeld noch Laufzeit hat.

Wichtig ist, dass das Tagesgeldkonto oder Sparkonto einfach und abrufbar ist und online verwaltet werden kann.

Ein Sparbuch ist keine Alternative, denn Sparbücher sind umständlich, können nur am Bankschalter verwaltet werden und es gibt noch einige andere Nachteile. Wenn dich das Interessiert, hier findest du meinen Artikel zum Thema Sparbuch als Geschenk zur Geburt.

Festgeld für Kinder

Wenn du einen festen Betrag über 1.000 Euro für dein Kind anlegen möchtest und du bist zu 100 Prozent sicher, dass du das Geld in den nächsten Jahren nicht brauchen wirst, dann kannst du das Geld auf einem Festgeldkonto anlegen. Der Vorteil am Festgeld ist, dass das Geld vollkommen sicher ist und du einen vorab vereinbarten Zins bekommst.

Die Zinsen sind höher als beim Tagesgeld, allerdings und das ist der Punkt, der mich immer ein bisschen vor dem Festgeld zurückschrecken lässt, es ist nicht flexibel. Wenn du einen Anlagezeitraum von drei oder vier Jahren vereinbarst, dann ist das Geld für diese Zeit gebunden und du kommst nicht ran.

Depot für Kinder

Wenn du das Geld für dein Kind nicht nur sparen, sondern auch an der Börse investieren möchtest, dann geht das nur mit einem Depot. Du kannst dafür ein Kinderdepot nutzen, das auf den Namen deines Kindes eröffnet wird oder du nutzt ein Depot, das auf euren Namen als Eltern läuft.

Es hat Vorteile, hauptsächlich steuerliche Vorteile, auf einem Kinderdepot zu sparen, es gibt aber auch einige wichtige Nachteile die z.B. BAföG und andere Dinge betreffen können. Ebenso hat es Vorteile und Nachteile auf dem Depot der Eltern zu sparen. Wenn du mehr dazu lesen willst, dann empfehle ich dir meinen Artikel der sich mit dem Thema, sparen auf dem Kinderdepot oder Elterndepot beschäftigt.

ETF Sparplan für Kinder

ETF Sparpläne sind ideal, um für deine Kinder zu sparen. Die Sparpläne lassen sich einfach handhaben, die monatlichen Raten lassen sich schnell und einfach erhöhen, senken oder aussetzen und ETFs verursachen kaum kosten. Dazu haben sie eine durchschnittliche Rendite von 6 bis 7 %, wenn man einen breit gestreuten ETF über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren betrachtet.

Um einen ETF-Sparplan für dein Kind aufzulegen, brauchst du ein Depot oder einen Robo-Advisor (dazu kommen wir gleich). In einem normalen Depot suchst du den ETF aus, es gibt aber auch viele vorgefertigte Sparpläne für alle Zwecke. Der Sparplan wird monatlich ausgeführt und von einem Verrechnungskonto abgezogen. Also alles super einfach.

Ich nutze eine Kombination aus Depot bzw. ETF-Sparplan und Tagesgeld, um für meine Kinder zu sparen. Auf dem Tagesgeldkonto liegt eine kleinere Summe bereit, die im Notfall schnell Verfügbar ist und der Großteil wandert über einen Sparplan in einen ETF auf den MSCI World in meinem Depot bei der comdirect.

Robo-Advisor für Kinder

Wenn man so will ist ein Robo-Advisor ein durch einen Algorithmus gesteuertes Depot, das je nachdem, wie hoch deine Risikobereitschaft ist Geld investiert.

Deine Risikobereitschaft wird bei der Eröffnung des Depots mit einigen Fragen festgelegt und auf Basis dieser Bereitschaft investiert der Roboter, dann das Geld in Wertpapiere, meistens ETFs.

Würde ich heute nochmal mit dem Sparen für meine Kinder starten, würde ich mich ziemlich sicher für einen Robo-Advisor für Kinder entscheiden. Noch einfacher kann man es kaum haben.

Fazit

Es gibt eine große Anzahl an Produkten und Möglichkeiten wie du Geld für dein Kind anlegen kannst. Einige eignen sich besser, andere schlechter und der Zeitraum, der dir zur Verfügung steht, spielt natürlich auch eine Rolle.

Neben diesem Artikel findest du auf meiner Seite noch viele andere Artikel, die dir helfen können, die beste Anlagemöglichkeit für dein Kind zu finden und vielleicht findest du ja auch noch etwas, was dich interessiert z.B. für deine eigene Altersvorsorge.

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