Robo-Advisor für Kinder: Anbieter und Empfehlungen

Das gute, alte Sparbuch lohnt sich nicht mehr wirklich zum Sparen und mit ETFs und allem, was da dran hängt, willst du dich nicht beschäftigen?

Es gibt zum Glück noch eine wirklich gute Alternative, um bequem und effektiv für dein Kind zu sparen, und zwar mit einem Robo-Advisor. In unserem Fall geht es natürlich um Robo-Advisor für Kinder und in diesem Artikel erfährst du genau, was dieses moderne Finanzprodukt ist und warum es sich für dich und deine Kinder lohnen wird.

Was ist ein Robo-Advisor?

Auch, wenn du die Bezeichnung Robo-Advisor noch nie gehört hast, kannst du es dir vielleicht schon denken. Es geht hier um automatisierte Berater oder wenn du es genauer übersetzt Roboter Berater.

Das klingt alles ziemlich aufregend, aber schlussendlich ist ein Robo-Advisor ein Algorithmus bzw. eine Kombination verschiedener Algorithmen, die von Finanzdienstleistern zum Vermögensaufbau eingesetzt werden.

Der Ablauf ist dabei sehr einfach. Wenn du dich bei einem Dienstleister angemeldet hast, wird über einen Fragenkatalog festgestellt, welche Schwerpunkte dir bei deiner Anlage wichtig sind und wie hoch deine Risikobereitschaft ist. Mit diesen Angaben bzw. deinem Profil fängt der Algorithmus, also der Robo-Advisor dann an, dein Geld in verschiedene Wertpapiere zu verteilen.

Falls dir das jetzt ein bisschen riskant klingt, keine Sorge, in Hintergrund arbeiten natürlich trotzdem Menschen und überwachen, was der Robo-Advisor mit dem Geld der Kunden macht.

Unterschiede zwischen Robo-Advisor und normalem Depot

Auf den ersten Blick ist der Unterschied gar nicht so groß. In einem Depot machst du einen Sparplan und der investiert dann jeden Monat eine bestimmte Summe in beispielsweise einen ETF. Bei einem Kinderdepot mit Robo-Advisor läuft das eigentlich genau so ab, wo ist also der Unterschied?

Der Unterschied ist, dass du dich in deinem Depot um alle selbst kümmern musst. Du entscheidest, welche ETFs in welcher Höhe bespart werden. Du entscheidest, ob und wann du Wertpapiere kaufst oder verkaufst und du entscheidest über die Gewichtung von Aktien, Anleihen und ETFs.

Bei einem Robo-Advisor Depot übernimmt das alles der Algorithmus und du musst dich um nichts kümmern. Je nachdem, was du dem Advisor für Spielraum bei der Risikobereitschaft gegeben hast, gewichtet er die Anteile des Portfolios und tauscht z.B. auch mal einen ETF aus, wenn es ein besseres Angebot gibt.

Im Grunde kann man sagen, dass der Robo-Advisor das ideale Produkt für Eltern ist, die zwar für ihre Kinder sparen und investieren wollen, aber keine Lust haben sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Robo-Advisor meistens eine eigene IBAN hat und es so einfacher wird, falls Oma und Opa oder andere Familienmitglieder mit sparen wollen. Sie können das Geld dann einfach auf das Konto des Robo-Advisors senden und er verteilt das Geld passend zu deinem Profil.

Robo Advisor mit Kinderdepot

Regelmäßiges sparen und investieren lohnt sich und das Begreifen immer mehr Menschen. Weil aber nicht jeder Interesse daran hat, tief in das Thema Aktien, ETFs und Investieren einzusteigen, sind Robo-Advisor sehr beliebt. Das hier sind meine Empfehlungen für Robo-Advisor-Angebote mit Kinderdepot bzw. Kinderkonto.

Kurz mal Realtalk, du kannst natürlich auch jeden anderen Robo-Advisor nutzen, denn wenn wir mal ehrlich sind, macht es nicht besonders viel Unterschied, ob du für dich oder für dein Kind sparst. Es muss also nicht zwingend ein Produkt exklusiv für Kinder sein.

Robo-Advisor auf den Namen des Kindes oder der Eltern eröffnen?

Diese im ersten Moment so unbedeutend wirkende Frage ist tatsächlich sehr entscheidend. Das ist der Grund, warum ich einen ganzen Artikel zum Thema sparen auf dem Eltern- oder Kinderdepot geschrieben habe.

Je nachdem, ob du das Sparkonto oder Depot auf deinen Namen oder den Namen deines Kindes eröffnest, ergeben sich unterschiedliche Vorteile aber auch Nachteile.

Robo-Advisor Sparplan im Namen des Kindes

Wird das Depot im Namen des Kindes eröffnet, ist das Kind der Eigentümer des angesparten Geldes und die Eltern können bis zur Volljährigkeit über das Guthaben verfügen. Steuerlich wird das Vermögen deinem Kind zugerechnet und daraus ergeben sich Ansprüche auf Freibeträge.

Vorteile für das Sparen im Kinderdepot:

  • Das Geld gehört dem Kind
  • Bis zu 10.581 Euro (ab 2021) Kapitalerträge steuerfrei
  • Sparen für die Familie wird einfacher (Überweisungen sind einfach möglich)

Nachteile für das Sparen im Kinderdepot:

  • Konto- und Depoteröffnung ist aufwendiger
  • Bei mehr Vermögen als 8.200 Euro entfällt Anspruch auf Bafög
  • Bei monatlichen Einnahmen aus dem ETF-Sparplan von mehr als 470 Euro pro Monat, entfällt die kostenlose Familienversicherung
  • Mit dem 18. Lebensjahr hat das Kind Zugriff auf das gesparte Vermögen

Robo-Advisor Sparplan im Namen der Eltern

Ein Robo-Advisor Depot für Kinder lässt sich auch auf den Namen der Eltern eröffnen. Vor allem der Umstand, dass dein Kind mit 18 frei über das angesparte Geld verfügen kann, ist für viele Eltern ein Grund, die Nachteile dieser Variante in Kauf zu nehmen und lieber selbst zu entscheiden, wann und in welchem Umfang das Geld verteilt wird.

Vorteile für das Sparen im Elterndepot:

  • Konto- und Depoteröffnung ist sehr einfach
  • Kontrolle über das Vermögen
  • Keine Probleme bei Bafög oder Familienversicherung

Nachteile für das Sparen im Elterndepot:

  • Steuerliche Vergünstigungen bzw. Freibeträge des Kindes können nicht genutzt werden
  • Übertrag von größeren Vermögen nur mit Schenkungssteuer (ab 400.000 Euro innerhalb von 10 Jahren von Eltern an Kinder)
  • Sparen innerhalb der Familie möglicherweise erschwert

Hinweise zu den Vorteilen und Nachteilen

Mein erster Hinweis gilt dem letzten Punkt. Sollte es sich um ein Robo-Advisor Depot in deinem Namen für das Kind handeln und das Depot bzw. ein dazugehöriges Verrechnungskonto hat eine eigene IBAN, dann können Verwandte ganz einfach beim Sparen helfen.

Handelt es sich z.B. um einen einzelnen ETF in deinem Depot, muss das Geld an dich überwiesen werden und von dir in den ETF eingebracht werden.

Steuervorteile des Kindes

Wenn ihr als Eltern entscheidet, das Robo-Advisor Depot in Namen eures Kindes zu eröffnen, dann hat das steuerliche Vorteile, denn euer Kind kann den jährlichen Sparerpauschbetrag von 801 Euro voll nutzen. Sparerpauschbetrag bedeutet, dass das Kind Kapitalerträge z.B. aus Zinsen bis zu diesem Betrag nicht versteuern muss.

Kapitalerträge unterliegen grundsätzlich der Abgeltungssteuer und da wir ja in ETFs bzw. Robo-Advisor investieren, um Gewinne bzw. Zinsen zu erzielen, kann es reizvoll sein, den Pauschbetrag des Kindes zu nutzen. Sollten die Gewinne irgendwann deutlich über diesen 801 Euro liegen, dann kann, könnt ihr zusätzlich eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt einreichen.

Durch die Nichtveranlagungsbescheinigung kann das Kind dann den vollen Freibetrag von 10.347 Euro ausnutzen. So kann das Kind durch eine Kombination von Grundfreibetrag, Sparerpauschbetrag und Sonderausgabenpauschbetrag (10.347 Euro + 801 Euro + 36 Euro), also 11.184 Euro jährlich durch Kapitalerträge erwirtschaften, ohne Steuern zu zahlen.

Vermögen als Problem beim BAföG

Laut aktuellem Stand haben Auszubildende Anspruch auf Förderung, wenn ihr eigenes Vermögen einen Wert von 8.200 Euro nicht überschreitet. Natürlich gibt es noch andere Voraussetzungen wie das Einkommen der Eltern usw., aber uns interessiert ja der Zusammenhang mit dem Sparen.

Es lohnt sich also, diesen Wert zu kennen und ihn im Auge zu behalten.

Jetzt kannst du natürlich versuchen, das Vermögen deines Kindes unter diesem Wert zu halten und den Rest auf Eltern oder Großeltern zu verteilen. So kann das Kind den Rest bei Bedarf als Schenkung erhalten, aber das finde ich persönlich sehr umständlich.

Wenn du das hier liest und sehr junge Kinder hast, bei denen ein eventuelles Studium noch in sehr weiter Ferne liegt, dann ist es gut, dass du das mal gehört hast. Bis es bei deinen Kindern so weit ist, haben sich die Vorgaben und Gesetze vermutlich aber schon geändert, also mach dich nicht verrückt.

Krankenversicherung

Wenn dein Kind bei einem von euch Eltern kostenfrei mit in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, dann darf das Kind laut aktuellem Stand nicht mehr als 5.640 Euro pro Jahr verdienen, sonst braucht es eine eigene Versicherung.

Rechnet man den Sparerpauschbetrag hinzu, dann lässt sich dieser Wert auf 6.441 Euro erhöhen, was bedeuten würde, dass dein Kind 536,75 Euro pro Monat mit Kapitalerträgen erzielen müsste.

Wenn das Robo-Advisor Depot deines Kindes einen so hohe Summe erreicht hat, dass dich dieses Problem betrifft, dann wirst du dieses Problem aber sicher schon für dich geklärt haben.

Fazit

Robo-Advisor für Kinder sind eine super Alternative zum eigenen Kinderdepot in dem auf ETFs gespart wird. Der Einstieg ist einfach und die ganze Familie kann mitmachen und zuschauen, wie das Vermögen des Kindes wächst.

Die im Grunde wichtigste Entscheidung ist für dich, ob du das Konto auf deinen Namen oder den Namen deines Kindes eröffnen willst. Die Vorteile und Nachteile kannst du jederzeit in diesem Artikel nachlesen.

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