Wie kann man den Gasverbrauch senken und Kosten sparen?

Die Gaspreise sind hoch und klettern gefühlt immer weiter, der Winter steht vor der Tür und es ist genau die Zeit des Jahres, in der du dich damit beschäftigen solltest, wie du den Gasverbrauch senken kannst.

Weniger Gas zu verbrauchen ist zum einen gut für dich bzw. deinen Geldbeutel, es ist aber auch gut für die Umwelt und das Klima. Außerdem hilft es dir, Stress zu vermeiden, wenn eine viel zu hohe Nachzahlung am Ende des Winters ansteht.

Bist du sparsam oder verschwenderisch?

Das ist die Frage, die du dir zuerst stellen solltest. Ich z.B. habe schon immer Wert darauf gelegt, möglichst wenig Strom und Gas zu verbrauchen, aber es gibt auch viele Menschen, die sich bisher nie wirklich damit beschäftigt haben.

Gehörst du dazu, dann freue ich mich, dass du dich mit dem Thema beschäftigen willst und bei mir gelandet bist.

Der durchschnittliche Gasverbrauch pro Haushalt beträgt etwa zwischen 140 und 160 Kilowattstunden (kWh) je m² im Jahr. Wohnst du beispielsweise mit deinem Partner alleine in einer Drei-Raum-Wohnung, dann kannst du dich eher im Bereich von 140 kWh pro m² Wohnfläche verorten. Bewohnst du eine große Wohnung oder ein Haus mit zwei oder drei Kindern, dann solltest du eher von 160 kWh pro m² Wohnfläche ausgehen.

Liegt dein Gasverbrauch deutlich über dem errechneten Durchschnitt, ist es höchste Zeit, mit dem Sparen zu beginnen. Liegst du deutlich darunter, dann hast du deine Möglichkeiten schon gut ausgeschöpft.

Tipps um Gas und Heizkosten zu sparen

Eine neue Heizungsanlage, moderne Fenster oder eine bessere Dämmung? Alles gute Ideen, aber nicht günstig und für Mieter nur schwer umzusetzen. Deswegen habe ich Tipps für dich zusammengestellt, die du unabhängig von deiner Wohnsituation nutzen kannst, um Gas und Heizkosten zu sparen.

Richtig Lüften

Wenn im Winter die Heizungen für warme Räume sorgen, ist es besonders wichtig, richtig zu lüften.

Ideal ist es mehrfach täglich (etwa 3 bis 4 Mal) mit weit geöffneten Fenster zu lüften. Diese Art zu Lüften nennt sich Stoßlüften, hast du bestimmt schon mal gehört. Während du die Fenster offen hast, solltest du die Heizungen herunterdrehen, damit der Thermostat nicht auf die kalte Luft reagiert.

Das Lüften senkt die CO2-Belastung in den Räumen und sorgt dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit abtransportiert wird. Stickige, feuchte Luft ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sie lässt sich auch schlecht aufheizen.

Was du nicht tun solltest, ist die Fenster über einen längeren Zeitraum zu kippen. Diese Art zu lüften dauert viel zu lange und ist im Winter nicht effektiv.

Heizkörper entstauben und entlüften

Hast du deine Heizung bzw. den Heizkörper mal von Staub befreit? Das kann einen echten Unterschied machen, denn eine dicke Staubschicht im Inneren des Heizkörpers verhindert, dass die Luft frei zirkulieren kann. Falls deine Heizung schwer zugänglich ist und die sie nicht einfach mit dem Staubsauger reinigen kannst, hilft eine Heizkörperbürste*.

Ebenfalls wichtig und gerne vergessen ist es, den Heizkörper vor der Heizsaison zu entlüften. Mit einem Entlüfter für Heizkörper* ist das schnell passiert. Wenn deine Heizung oft gluckert und du das Gefühl hast, dass sie nicht vollständig warm wird, dann kann das an eingeschlossener Luft liegen. Einfaches Entlüften kann deinen Energieverbrauch bis zu 15% senken.

Gasanbieter wechseln

Auch wenn ich jedem, der es bisher nie gemacht hat dringend anraten würde, den Gasanbieter zu wechseln, ist es nicht unbedingt ein Spar-Tipp.

Du kannst auf diese Weise zwar Geld sparen aber noch besser ist es natürlich, wenn du nicht nur weniger für dein Gas bezahlst, sondern zusätzlich aktiv nach Möglichkeiten suchst deinen Verbrauch zu senken. In Kombination mit einem Gasvergleich lässt sich so aber doppelt sparen.

Vorhänge und Rollläden nutzen

Wenn du das Glück hast, dass deine Fenster Rollläden haben, dann kannst du sie nutzen, um Nachts die Fenster zu isolieren und vor Kälte zu schützen. Nachts die Rollläden zu schließen, kann dir bis zu 5% Energie sparen.

Wenn du keine Rollläden hast, dann kannst du Vorhänge nutzen. Es gibt isolierende Vorhänge, die gerne im Sommer genutzt werden, um sich vor der Wärme zu schützen. Sie funktionieren aber auch umgekehrt und können im Winter den Raum vor Kälte schützen.

Wichtig bei Vorhängen ist, dass sie die Heizung nicht verdecken und die warme Luft frei in den Raum gelangen kann.

Heizkörper nicht vollstellen

Eigentlich ein No-Brainer, oder? Wenn man Heizungen mit Vorhängen verhängt oder Möbel davor stellt, dann können sie die produzierte Wärme nicht vollständig an den Raum abgeben. Auch Deko, die auf dem Heizkörper steht, kann die Zirkulation beeinträchtigen. Selbst eine Couch, die 40 cm vor der Heizung steht, kann die Heizleitung senken.

Wenn es darum geht, wie nahe man Möbel an eine Heizung stellen kann, gibt es die einfache Regel, die besagt, dass der Heizkörper gut zu sehen sein sollte, wenn man im Raum steht. Ist er an irgendeiner Stelle verdeckt, kann das bedeuten, dass du Geld aus dem Fenster wirfst.

Programmierbare Heizkörperthermostate

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie einfach es ist ein Heizungsthermostat zu tauschen und durch ein programmierbaren Heizkörperthermostat* zu ersetzen und dabei können diese Teile bis zu 30 % Energie sparen.

Die normale Skala von 0 bis 5 mit dem Sternchen für den Frostschutz kennen zwar die meisten, aber wie man sie richtig liest oder einstellt, wissen viele nicht.

Mit einem programmierbaren Heizkörperthermostat wird das deutlich einfacher, denn man kann seine Wohlfühltemperatur exakt einstellen. Außerdem kann man die Temperatur in Zeiten, in denen die Wohnung leer ist, oder über Nacht absenken.

Die Raumtemperatur exakt einstellen zu können hat einen entscheidenden Vorteil, jedes Grad weniger spart Geld, und zwar etwa 6 % der Heizkosten.

Wasser sparen

Wird bei dir das warme Wasser auch mithilfe von Gas erhitzt? Dann hast du zwei enorm einfache Möglichkeiten, Gas und Geld zu sparen. Als Erstes kannst du damit aufhören zu duschen, kleiner Spaß.

Gerade im Winter kann eine heiße Dusche wirklich gut fürs Gemüt sein und auch, wenn es besser wäre sich nur kurz abzuspülen muss es manchmal ebene etwas länger sein. Um trotzdem Wasser zu sparen empfiehlt es sich einen sogenannten 6l Duschkopf* zu verwenden. Die Durchflussmenge wird bei diesen Duschköpfen automatisch auf max. 6 l/min begrenzt. Bedenkt man, dass bei einem normalen Duschkopf 12 bis 15 Liter pro Minute genutzt werden, ist die Ersparnis beachtlich.

Neben der Dusche kannst du auch am Wasserhahn sparen, indem du einen sogenannten Luftsprudler* anschaffst. Luftsprudler sparen bis zu 60% Wasser dadurch, dass sie Luft in das Wasser mischen und so die Durchflussmenge reduzieren.

Heizverhalten auf den Prüfstand stellen

Schläfst du auch im Winter mit offenem Fenster und lässt dein Schlafzimmer komplett auskühlen? Trägst du auch im Winter gerne T-Shirts und drehst die Heizung lieber ein bisschen höher, um nicht zu frieren oder hängst du gerne mal dein Lieblings-Kleidungsstück über die Heizung, damit es schneller trocknet?

Alle diese Dinge können dich Geld kosten, denn sorgen dafür, dass du unnötig viel Energie zum Heizen verbrauchst. Frag dich doch einfach mal selbst, ob du an deinem Verhalten etwas ändern könntest, um weniger zu heizen. Selbst vermeintliche Kleinigkeiten können auf die gesamte Heizperiode einen großen Unterschied machen.

Räume nicht auskühlen lassen

Räume, die die du regelmäßig nutzt, sollten im Winter nicht auskühlen. Häufiges Beispiel ist hier das Schlafzimmer, denn viele Menschen schlafen auch im Winter mit geöffnetem Fenster.

Einen vollständig ausgekühlten Raum zu erwärmen kostet eine ganze Menge Energie und sollte vermieden werden. Dazu kommt, dass ausgekühlte Wände Wasser anlagern können und so die Gefahr für Schimmel steigt.

Um Schimmel vorzubeugen und trotzdem Energie zu sparen, kannst du selten genutzte Räume auf etwa 15 °C heizen und häufig genutzte Räume nicht auskühlen lassen. Vor dem Schlafen kräftig lüften ist aus energetischer Sicht deutlich besser.

Fazit

Die meisten meiner Tipps sind mit kleineren Investitionen verbunden, aber die Ersparnis in Sachen Gas ist oft so deutlich, dass es sich lohnt diese Dinge zu verändern.

Neben dem guten Gefühl weniger Energie zu verschwenden kann man sich an der Tatsache erfreuen, etwas für die Umwelt und das Klima zu tun, denn jedes bisschen hilft.

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