Wenn es um die Rendite geht, dann haben die ETFs den klassischen Anlagen wie z.B. Lebensversicherungen, Immobilien oder Rohstoffen einiges voraus.
Viele Leute können sich das gar nicht vorstellen, aber wenn du vor 10 Jahren eine Summe von 10.000 Euro in einen ETF auf den MSCI World Index investiert hättest und das Geld nicht mehr angefasst hättest, dann würdest du heute mit ca. 18.078 Euro da stehen. Das entspricht einer Entwicklung von 6,1 % pro Jahr und ich glaube, der MSCI World lag sogar etwas höher, also ist meine Berechnung noch vorsichtig.
Was bei diesem Beispiel aber sofort auffällt, ist die Dauer der Investition, nämlich 10 Jahre und der Faktor Zeit ist bei ETFs so ziemlich der wichtigste überhaupt.
Weil Aktien erst mit zunehmendem Alter so richtig ertragreich werden, rät Finanzexperte Warren Buffett Anlegern dazu, sich auf eine unbegrenzte Haltedauer einzustellen. Die richtige Antwort auf die Frage, wie lange man ETFs halten soll, ist also Buy & Hold für immer, oder nicht?
Wie lange sollte man ETFs mindestens halten?
Wenn du in einen breit diversifizierten All World ETF investierst, um nur ein Beispiel zu nennen, dann solltest du versuchen diesen ETF solange wie möglich zu halten, denn jedes Jahr, das du länger investiert, bringt dir mehr Rendite, die reinvestiert zum Zinseszinseffekt beiträgt.
Die wichtigere Frage ist wie lange man einen ETF mindestens halten sollte, um von dem Investment zu profitieren. Auch hier sind sich die Experten einig, es sollten mindestens 10 Jahre sein. Passives Investieren in ETFs ist ein Marathon und Sprint, häufiges Kaufen und Verkaufen ist bei ETFs ebenfalls nicht ratsam.
Am besten ist es tatsächlich eine feste Summe zu investieren und oder einen Sparplan laufen zu lassen und daran mindestens 10 Jahre festzuhalten. Nach 10 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass du mit Gewinn aus der Investition gehst bereits bei über 95 %.
Die lange Haltedauer ist auch deswegen wichtig, weil Aktien teilweise starken Kursschwankungen unterliegen. Mit einer langen Haltedauer bzw. der bereits erwähnten Buy & Hold Mentalität kannst du Kurseinbrüche und schwache Börsenphasen einfach aussitzen.
In der Vergangenheit haben die großen Indizes wie der DAX, der S&P 500 oder der MSCI World über die Jahrzehnte hinweg immer an Wert gewonnen und Einbrüche ausgeglichen.
Was du auf keinen Fall tun solltest
Wenn du dein Geld über einen Zeitraum von 15 Jahren oder mehr in ETFs investierst, wird es Zeiten geben, in denen du starke Nerven brauchst. Ich höre und lese immer wieder von ETF-Anlegern, die bei einer Talfahrt der Börse in Panik geraten und anfangen ihre Anteile zu verkaufen, um weitere Verluste zu vermeiden.
Auch wenn es nicht leicht ist, einen kühlen Kopf zu behalten, wenn das Depot 40 % oder sogar 50 % an Wert verliert, der schlimmste Fehler ist in diesem Moment zu verkaufen. In dem Moment, in dem du aus Angst verkaufst, verlierst du wirklich Geld.
Die bessere Strategie ist tatsächlich einfach abzuwarten und darauf zu warten, dass es wieder aufwärts geht und das wird ziemlich sicher passieren. Schau dir mal das Chart vom MSCI World an, da gab es z.B. Anfang der 2000er ganz schöne Einbrüche, trotzdem hat er sich in den letzten 20 Jahren mehr als gut entwickelt. Was glaubst du, wem es heute besser geht dem, der panisch verkauft hat oder dem, der einfach durchgehalten hat?
Hier noch ein Tipp sei flexibel mit dem Auflösen des ETFs. Wenn du auf einen bestimmten Zeitpunkt festgelegt bist und exakt dann verkaufen musst, kann es dir passieren, dass du zu einem zu niedrigen Preis verkaufen musst und deine Rendite verminderst.
Wenn du dir sicher bist, dass ETFs zu dir passen, dann findest du hier mein Artikel darüber, wie man ein Depot eröffnet. Loslegen ist nämlich genauso wichtig wie lange dabei bleiben.
Fazit
Wenn du Geld in ETFs anlegen willst, dann solltest du Zeit und Disziplin mitbringen, denn die beste Herangehensweise ist es, den ETF einfach so lange zu halten wie es geht.
Um eventuelle Kurseinbrüche und niedrige Börsenphasen auszugleichen und am Ende trotzdem mit einer positiven Entwicklung aus dem Investment zu gehen, solltest du mindestens 10 Jahre, besser 15 Jahre planen und beim Entsparen flexibel sein.