ETF-Sparplan für Anfänger: Das solltest du wissen

Du fragst dich, ob ein ETF-Sparplan eine gute Idee ist? Ob es sich für dich lohnt bzw. was man dafür alles braucht und wissen muss?

Ich hab in diesem Artikel die wichtigsten Basics zum Thema ETF-Sparplan zusammengefasst, damit du schnell und einfach herausfinden kannst, ob so ein Sparplan zu dir und deinem Leben passt.

Was ist ein ETF-Sparplan & wie funktioniert er?

Wenn es um das Investieren in ETFs geht, dann gibt es zwei Möglichkeiten das zu realisieren. So kannst du z.B. eine größere Summe, vielleicht Erbe oder etwas Ähnliches direkt in einer Summe in einen ETF investieren und liegen lassen.

Viel beliebter als die Investition einer einzelnen Summe sind die ETF Sparpläne.

Mit einem ETF-Sparplan lassen sich sehr einfach und kontinuierlich vorher festgelegte Beträge in einen oder mehrere ETFs investieren. So kann man bereits mit sehr kleinen Sparraten starten und unkompliziert mit dem Vermögensaufbau beginnen. Die Sparraten werden meist monatlich fällig und sie werden von einem hinterlegten Konto abgebucht.

Falls du noch gar nicht so genau weißt, was ETFs sind. Unter folgendem Link findest du meinen Artikel, der dir genau erklärt, was ETFs sind.

Ein wichtiger Vorteil des ETF Sparplan ist, dass du keinen ganzen Anteil des ETFs auf einmal kaufen musst, du kannst auch Bruchteile erwerben. Liegt der Kurs eines ETFs z.B. bei 200 Euro und du hast einen Sparplan mit 100 Euro Sparrate, dann kaufst du 0,5 Anteile. Bei der nächsten Sparrate steht der ETF vielleicht bei 175 Euro und mit deinen 100 Euro erwirbst du dann 0,57 Anteile.

Dass man mit einem ETF-Sparplan Bruchteile erwerben kann, ist der Grund, warum auch kleine Raten von z.B. 25 Euro in einem ETF-Sparplan bespart werden können.

Für wen ist ein ETF-Sparplan geeignet?

Ein ETF-Sparplan eignet sich für jeden, der langfristig Vermögen aufbauen will. Langfristig bedeutet im Zusammenhang mit ETFs mindestens 10 Jahre, im Idealfall so lange wie möglich. Der Grund dafür ist, dass du durch den langen Zeitraum Börsenschwankungen ausgleichen kannst und die Wahrscheinlichkeit, mit einem Gewinn aus dem Investment zu gehen auf über 90 Prozent ansteigt.

Dazu kommt, dass ETF Sparpläne sehr flexibel sind und auch das sorgt dafür, dass sie eigentlich für jeden geeignet sind. So kannst du problemlos mit einer Sparrate von 25 Euro anfangen und wenn du mehr Geld zur Verfügung hast, dann erhöhst du die Sparrate. Ist das Geld mal knapp, kannst du sie herabsetzen oder sogar ganz pausieren.

Kommst du zwischendurch in den Besitz einer größeren Summe Geld, kannst du sie ganz nebenbei als eine Summe einzahlen oder falls dir Kurse, die grade nicht zusagen, kannst du sie mit einem zweiten Sparplan auf denselben ETF nach und nach in deinen ETF investieren.

Ab welchem Betrag lohnt sich ein ETF-Sparplan?

Nach oben ist bei der Sparrate meist kein Problem, nach unten kommt es auf den Anbieter bzw. Broker an. Manche Onlinebroker oder Direktbanken erlauben eine Sparrate, die mindestens 50 Euro beträgt.

Die meisten Anbieter sind mittlerweile allerdings bei mindestens 25 Euro angekommen. Es gibt sogar einige Anbieter die lassen dich bereits ab einem Euro pro Monat einen ETF-Sparplan anlegen.

Wenn du mich fragst, würde ich mindestens 50 Euro pro Monat als Minimum anpeilen. Falls du noch sehr jung bist, im Studium oder in der Ausbildung, dann kannst du auch mit 25 Euro pro Monat loslegen. Ganz ehrlich, selbst du nur einen kleinen Euro pro Monat in einem ETF-Sparplan sparen kannst, mach es trotzdem. Wichtig ist überhaupt erst mal anzufangen, alles andere kommt dann von alleine.

Was brauche ich für einen ETF-Sparplan?

Konten, Broker, Sparrate, Depot, das hört sich alles deutlich komplizierter an als es tatsächlich ist.

Um mit einem ETF-Sparplan zu starten, brauchst du ein Depot. Falls du kein Depot hast kommen gleich noch ein paar Empfehlungen von mir.

Zusammen mit dem Depot bekommst du ein Verrechnungskonto und von diesem Konto wird die Sparrate abgezogen. Für dich bedeutet das im Grunde also, Depot eröffnen, ETF-Sparplan anlegen und dann mit einem Dauerauftrag von deinem Girokonto dafür sorgen, dass das Verrechnungskonto zur Fälligkeit mit der passenden Summe gedeckt ist.

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Wann sollte man mit dem ETF-Sparen beginnen?

Wenn du in ETFs investierst, ist der wichtigste Faktor die Zeit. Desto länger du investiert bist bzw. investieren kannst, desto besser.
Man sollte also so früh wie möglich mit dem Sparen in einen ETF-Sparplan beginnen.

Das vielleicht beste Szenario sind Eltern, die noch vor der Geburt beginnen einen ETF-Sparplan für Kinder zu besparen und das Kind übernimmt diesen Sparplan mit 18 und setzt ihn einfach fort. Das ist zwar nicht unrealistisch, aber wohl doch eher selten, deswegen hier mal ein paar Beispiele und um es einfach zu halten, rechnen wir immer mit einer durchschnittlichen Rendite von konservativen 6 %.

Fangen wir mal klein an und gehen von jemandem aus, der zwar über finanzielles Wissen, aber nicht über viel Geld verfügt. Unserer Sparer beginnt mit 25 Jahren jeden Monat 50 Euro in einen ETF zu investieren und hält das bis zur Rente mit 65 durch. Bei 6 % Rendite wären das am Ende immerhin stolze 95.383 Euro.

Ein zweiter Sparer ist erst spät auf den Geschmack gekommen und hat noch 15 Jahre bis zur Rente. Dank seines guten Jobs kann er 300 Euro pro Monat in einen ETF mit einer Rendite von 6 % investieren und hat gerade 25.000 Euro geerbt. Nach 15 Jahren hätte unser Sparer 145.987 Euro angespart.

Unser drittes Beispiel ist eine Familie mit zwei Kindern und für jedes Kind werden 25 Euro Monat in einem ETF mit 6 % Rendite gespart. Das machen die Eltern von Geburt an, um den Kindern mit 18 einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Außerdem hat Oma für jedes Kind 1.000 Euro Startguthaben beigesteuert. Nach 18 Jahren würden so jedem der Kinder 12.378 Euro zur Verfügung stehen.

Willst da mal selbst dein bisschen rechnen? Hier findest du einen einfach gehaltenen ETF-Rechner.

Es ist der Zinseszinseffekt, der ETFs so effektiv macht. Werden die jährlichen Renditen des ETFs nicht ausgeschüttet, sondern direkt in den ETF reinvestiert, dann bekommst du sozusagen Zinsen, auf die Zinsen, auf die Zinsen, der Zinsen. Mehr zum Zinseszinseffekt, findest in dem verlinkten Artikel.

Wichtig, den Zinseszinseffekt nutzen thesaurierende ETFs. Achte also bei deinem Sparplan darauf, einen thesaurierenden ETF zu nutzen. Thesaurierend bedeutet einfach, dass der ETF in sich investiert. Das Gegenstück wäre ein auszahlender oder ausschüttender ETF. Ausschüttende ETF überweisen die Rendite auf dein Konto anstatt es automatisch zu reinvestieren.

Worauf sollte man bei einem ETF-Sparplan achten

Zuallererst sollte man darauf achten, sich mit ein bisschen Wissen zu versorgen und nicht einfach sein Geld irgendwo zu investieren, weil es alle machen.

Wenn du dich ein bisschen mit ETFs beschäftigst, dann wird dir z.B. auffallen, dass du mit einem ETF an der Börse investiert bist und da kann es auch mal zu Kursschwankungen kommen.

ETFs gleichen zwar durch die lange Investitionsdauer diese Schwankungen aus, aber wenn es mal richtig auf Talfahrt geht und dein Depot auf einmal nur noch 50 % wert ist, dann solltest du das aushalten können.

Damit es mit deinem ersten ETF-Sparplan nicht zu wild zugeht, empfehle ich dir auf einen breit diversifizierten, also breit gestreuten ETF zu setzen. So investiert z.B. ein ETF auf den Index des MSCI World in über 1600 Aktien aus der ganzen Welt. Ein ETF auf den FTSE All World sogar in über 3000 Aktien und diese große Anzahl bringt dann auch die hohe Sicherheit.

Ist ein ETF-Sparplan sicher?

Ein wichtiger Punkt, der die Sicherheit der Investition erhöht ist die gerade erwähnte Diversifikation. Ein ETF, der in 1600 Unternehmen aus aller Welt und allen Branchen investiert, ist deutlich sicherer als z.B. Themen-ETF der nur in die 40 größten Solar-Unternehmen investiert.

Logisch eigentlich.

Zweiter wichtiger Punkt zum Thema Sicherheit ist, dass ETFs als Sondervermögen gelten. Das bedeutet einfach, dass das Geld der Anleger getrennt vom Geld der Fondsgesellschaft, also dem Anbieter aufbewahrt wird. Dein Geld ist selbst im Falle einer Insolvenz des Anbieters sicher.

Gebühren beachten

Die Gebühren für einen ETF-Sparplan sind meist sehr überschaubar. So wird größtenteils bei jeder Sparrate eine kleine Gebühr fällig. Die kann festgelegt sein oder sie wird prozentual errechnet. Achte auf spezielle Angebote der Broker, denn eigentlich haben die alle immer einige ETFs, die sich in einem Sparplan kostenlos besparen lassen.

Dann ist das noch die Depotgebühr, die in aller Regel irgendwo zwischen 0,1 % und 0,25 % der angelegten Summe liegen. Alles in allem sind die Gebühren aber sehr niedrig, wenn man die ETF-Sparpläne mit anderen Möglichkeiten vergleicht.

Fazit

ETFS-Sparpläne sind perfekt dazu geeignet über einen möglichst langen Zeitraum Geld zu sparen und es zu investieren, um von so von der wirtschaftlichen der Welt oder einzelner Märkte zu profitieren.

ETFs gelten als sehr sicher und durch die niedrigen Sparraten ist ein ETF-Sparplan eigentlich das richtige für jeden, der Geld sparen will.
Zu beachten ist allerdings, dass man das nötige Sitzfleisch mitbringen sollte und mindestens 10 Jahre Zeit hat, denn als kurzfristige Investition sind ETFs eher nicht geeignet.

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